Es gibt viele Möglichkeiten aus der Anspannung in die Entspannung zu kommen und die innere Balance wieder herzustellen. Zu diesen Methoden gehören geführte Visualisierungen und Imaginationen, die dabei unterstützen, in Kontakt mit unseren inneren positiven Bildern und Kraftquellen zu kommen, sie für den Alltag nutzbar zu machen und Stress besser entgegenwirken.
Unter Visualisierung versteht man, sich etwas „bildhaft“ vorzustellen. Bei den meisten von uns ist der visuelle Wahrnehmungskanal am besten ausgebildet. Wenn wir uns z.B. an einen Urlaubsort erinnern, entsteht vor unserem inneren Auge vielleicht das Bild, am Strand zu liegen, auf das Meer zu schauen und das Auf und Ab der Wellen zu beobachten, über uns der blaue Himmel, einige Wolken, die vorüberziehen …
Während wir uns bei der Visualisierung auf die Konzentration vorgestellter Seh-Eindrücke beschränkten, nutzen wir bei der Imagination alle Sinneseindrücke. Neben dem visuellen Wahrnehmungskanale werden Körperempfindungen, Geräusche/Klänge, Gerüche, Geschmack mit einbezogen.
In geleiteten Phantasiereisen werden diese Vorstellungskanäle angesprochen: wir sehen die Pflanzen- und Blütenpracht eines Gartens und nehmen die verschiedenen Düfte wahr, wir spüren die Sonnenwärme auf unserer Haut, wir hören das Rauschen der Blätter im Wind, schmecken das saftige Aroma einer Beere …. Auf diese Weise werden mehr Gehirnareale aktiviert und es entstehen wesentlich lebendigere Vorstellungsbilder als bei einer reinen Visualisierung.
Die Phantasie im Alltag nutzen
Es ist nicht immer nötig, in einen tiefen Entspannungszustand zu gehen. Oft reicht es schon, einen Moment lang die Augen zu schließen und sich einen Lieblings- oder Wohlfühlort über die verschiedenen Wahrnehmungskanäle vorzustellen. Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob wir uns etwas vorstellen oder wirklich erleben: Blutdruck, Herzschlag, die Atmung und viele andere Körperfunktionen verändern sich je nach dem, was man sich anschaut. Wenn wir uns also etwas Entspannendes vorstellen, stellt sich unmittelbar auch eine körperliche Entspannung ein: der Atem beruhigt sich, der Blutdruck sinkt, wir fühlen und wohl. So reichen einigen Minuten aus, um uns im Alltag ins Gleichgewicht zu bringen.
In meinen Kursen nutze ich Phantasiereisen zur Entspannungsvertiefung.
Klänge
Auch Musik und Klänge haben Einfluss auf unsere Stimmung und unser Wohlbefinden und sind ein wunderbares Mittel, um eine entspannende Wirkung zu entfalten bzw. diese zu vertiefen.
In meinen Entspannungsstunden setze ich – neben Klangschalen und Klangspielen – auch eine Körpertambura ein. Dieses vom Berliner Instrumentenbauer Bernhard Deutz entwickelte Klang-Instrument ist mit 28 Saiten bespannt, die in sieben gleichen Vierergruppen angeordnet und nach dem Vorbild der indischen Tanpura gestimmt sind. Werden die Saiten mit den Fingerspitzen gleichmäßig gestrichen, erzeugen sie einen harmonischen – obertonreichen – Klangteppich, der beruhigend und erdend wirkt und das Loslassen unterstützt. Die Körpertambura eignet sich sehr gut für Körpermeditationen und zur Vertiefung der Entspannung.
